Das ist sein Motto, seine Philosophie, seine Lebenseinstellung.
Geboren am 25. November 1986 in Cottbus, entdeckt Benjamin Starke erst relativ spät, nämlich mit 12 Jahren sein Talent und sein Interesse für den Schwimmsport. Aus einer sportlichen Familie stammend (sein Vater war DDR-Boxer, die Mutter Leichtathletin), ist es schließlich der Onkel, der ihn für den Schwimmsport begeistert. In seinem Heimatverein PSV Cottbus 90, wächst Benjamin zu einem hoffnungsvollen deutschen Talent heran, 2004 feiert er bei den Jugendeuropameisterschaften in Lissabon mit insgesamt sechs Medaillen seinen Durchbruch.
Mit dem Wechsel zur SG Neukölln Berlin und Trainer Norbert Warnatzsch im Jahr 2007, wird Benjamin in den Kreis der deutschen Top-Schwimmer aufgenommen und zählt seitdem zu den Medaillenkandidaten, wenn es für Deutschland bei großen internationalen Wettkämpfen um Erfolge im Schwimmsport geht.
National hat Benjamin Starke sein großes Talent bereits mehrfach unter Beweis gestellt. Drei Deutsche Meistertitel in den Jahren 2007, 2009 und 2011 weisen ihn als einen der Spezialisten im Schemetterlingsschwimmen in Deutschland aus.
Doch seine Karriere ist auch geprägt von Rückschlägen. 2008 qualifiziert sich Benjamin für die Olympischen Spiele in Peking. Dort beendet er den Wettbewerb in seiner Paradedisziplin, den 100 Meter Schmetterling auf Platz 41. Mit der 100 Meter Freistil-Staffel kommt er am Ende auf Platz 15, über die doppelte Distanz wird er 12. Ein enttäuschendes Ergebnis und Erlebnis beim sportlichen Highlight in China, für das er sich soviel vorgenommen hatte.
Den größten internationalen Erfolg feiert er dann gemeinsam mit der Staffel bei den Weltmeisterschaften 2009 in Rom. Mit der Mannschaft des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV), bestehend aus Helge Meeuw (Rücken), Hendrik Feldwehr (Brust) und Paul Biedermann (Freistil), stellt er mit der 4×100 Meter Lagenstaffel in 3:28,58 Minuten einen neuen Europarekord auf, was hinter der in 3:27,28 Minuten schwimmenden US-Staffel um Superstar Michael Phelps (dies ist bis heute Weltrekord), den Gewinn der Silbermedaille bedeutet. Auch den Deutschen Rekord über 100 Meter Schmetterling hält er mit 51,22 sec. seit den Weltmeisterschaften in Rom (aufgestellt am 31.07.2009).
In der Form seines Lebens wirft ihn im Jahr 2010 eine Reihe von Verletzungen und Erkrankungen zurück. Der Vizeweltmeister von Rom denkt kurzzeitig über ein Karriereende nach. Die Gedanken begräbt er nach kurzer Zeit.
Benjamin Starke ist zurückgekommen und hat ein großes Ziel: Olympische Spiele 2012 in London. Bei den Deutschen Meisterschaften 2011 in Berlin schwimmt er über 100 Meter Schmetterling Weltjahresbestzeit, wird zum dritten Mal Deutscher Meister und pulverisiert mit seiner Zeit die Marke von Weltrekordler und Ausnahmeschwimmer Michael Phelps an der Spitzte der Weltjahresbestenliste. Bei den internationalen Titelkämpfen im chinesischen Shanghai im Jahr 2011, verpasst er über seine Paradestrecke das Finale knapp und wird über 100 Meter Schmetterling 9. Der 4×100 Meter Lagenstaffel gelingt nach 2009 erneut der Medaillengewinn. In Shanghai wird es Bronze und Benjamin Starke sichert sich und der Mannschaft diese prestigeträchtige Medaille durch ein beherztes Rennen.
Neben dem Sport engagiert sich Benjamin überdies außerordentlich. Der Medizinstudent setzt sich so beispielsweise, auch durch einen Fall in der Familie bedingt, als Botschafter der Deutschen Parkinson-Vereinigung, für eine gezieltere Aufklärung rund um die Parkinson-Erkrankung in Deutschland ein. Soziales Engagement betreibt er überdies mit vollem Einsatz für das Berliner Schwimmteam der paralympischen Schwimmer und in der Jugendförderung seines Vereins.